Europa Palast: Unterschied zwischen den Versionen
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"Das Studio ist von der Eingangshalle des Europa-Palastes, in der sich auch die Kasse befindet, über eine Wendeltreppe zu erreichen. Modern und kapriziös gestaltete Foyers leiten den Besucher zum Saaleingang. Der spatenförmig angelegte Zuschauerraum, mit silbergrauen Vorhängen (hinter denen sich die 3,20 X 9 m große Panorama-Bildwand verbirgt), schwarzen Wandpartien und violetten Hochpolstersesseln (Bähre, Springe), wirkt intim und behaglich. Surrealistisch anmutende Wandzeichnungen, eine kleine Seitenbühne und die indirekt beleuchtete Theaterdecke betonen den neuzeitlichen Studio-Charakter. Als besondere Attraktion wurde dem Studio eine Bar angegliedert, von der man - nur durch eine Glasscheibe vom eigentlichen Zuschauerraum getrennt - cocktail-schlürfend den Vorgängen auf der Leinwand folgen kann. Die kinotechnische Einrichtung, darunter zwei Ernemann VII-B-Projektoren mit Spezial-Lampenhäusern und einem Quante-Verstärker, lieferte UFA-Handel. Eigene Gasheizung und Klimaanlage sorgen für angenehme Temperatur. Die Leitung des Studios liegt in den Händen von Theaterleiter Wilhelm Busse, der auch dem 1760 Plätze fassenden Europa-Palast vorsteht."<ref name=" | Jeden Sonntag lief eine Matinee-Vorstellung.<ref name="interview">Interview des Filmmuseum Düsseldorfs mit [[Hans-Heinrich Müller]] im Jahr 2003</ref> Prominente Gäste waren die Theater-Schauspielerin [https://de.wikipedia.org/wiki/Elisabeth_Flickenschildt Elisabeth Flickenschildt] und Theater-Schauspieler [https://de.wikipedia.org/wiki/Gustaf_Gr%C3%BCndgens Gustaf Gründgens] vom [https://de.wikipedia.org/wiki/D%C3%BCsseldorfer_Schauspielhaus Düsseldorfer Schauspielhaus].<ref name="interview"/> | ||
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Text="Das Studio ist von der Eingangshalle des Europa-Palastes, in der sich auch die Kasse befindet, über eine Wendeltreppe zu erreichen. Modern und kapriziös gestaltete Foyers leiten den Besucher zum Saaleingang. Der spatenförmig angelegte Zuschauerraum, mit silbergrauen Vorhängen (hinter denen sich die 3,20 X 9 m große Panorama-Bildwand verbirgt), schwarzen Wandpartien und violetten Hochpolstersesseln (Bähre, Springe), wirkt intim und behaglich. Surrealistisch anmutende Wandzeichnungen, eine kleine Seitenbühne und die indirekt beleuchtete Theaterdecke betonen den neuzeitlichen Studio-Charakter. Als besondere Attraktion wurde dem Studio eine Bar angegliedert, von der man - nur durch eine Glasscheibe vom eigentlichen Zuschauerraum getrennt - cocktail-schlürfend den Vorgängen auf der Leinwand folgen kann. Die kinotechnische Einrichtung, darunter zwei Ernemann VII-B-Projektoren mit Spezial-Lampenhäusern und einem Quante-Verstärker, lieferte UFA-Handel. Eigene Gasheizung und Klimaanlage sorgen für angenehme Temperatur. Die Leitung des Studios liegt in den Händen von Theaterleiter Wilhelm Busse, der auch dem 1760 Plätze fassenden Europa-Palast vorsteht."<ref name="NF991953">Der neue Film 99/1953 - Verlagsgesellschaft Feldt & Co., Wiesbaden-Biebrich</ref> | |||
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Ab | Ab Mai 1961<ref name="bildundton71">Zeiss Ikon "Bild und Ton" - Heft 71 von September 1964 - Seite 490</ref> wurden die Projektoren durch zwei Ernemann VIII Projektoren<ref name="kinowiki">[[Kinowiki Rekonstruktion]]</ref> mit Xenonlampen und 1800m-Feuerschutztrommeln ersetzt. Ton war Einkanal-Lichtton mit dem Röhrenverstärker Zeiss Ikon Dominar 598 u. 653. Ein Kino-Gong läutete den Filmbeginn ein. Der linke Projektor verfügte über einen Dia-Projektor. Die Automatisierung wurde durch Ernemat I mit Programmwalze realisiert. | ||
Die Leinwand ''Ideal II'' hatte eine Größe von 6,2m x 2,6m.<ref name="bildundton71"/> Die Größenangaben zwischen Zeiss Ikon "Bild und Ton" Ausgabe 71/1964 und "Der neue Film 99/1953" sind widersprüchlich. Ich halte die Größenangaben von Zeiss Ikon "Bild und Ton" in Bezug der Saalgröße für realistischer. | |||
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Datei:Studio Europa Palast 08.jpg|Vorführraum des Studio im Europa-Palasts (1962) | Datei:Studio Europa Palast 08.jpg|Vorführraum des Studio im Europa-Palasts (1962) | ||
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Im Foyer des Studio-Kinos befanden sich zwei Sitzbereiche mit Polstersesseln und -sofas, einem großen abstrakten Wandgemälde mit dem Eiffelturm, einer Tänzerin und Pariser Brücken. Die Decke war elegant schwarz und weiß gestaltet und indirekt beleuchtet.<ref><nowiki>Foto des Studio-Kino DÜsseldorf unter https://www.filmportal.de/thema/kino-in-der-brd</nowiki></ref> | |||
== Filme == | |||
=== Jahr 1953 === | |||
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|Vom Winde verweht<ref name="lenk/> | |||
|Eröffnung des ''Studio im Europa-Palast'' | |||
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=== Jahr 1955 === | |||
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|Studio im Europa-Palast | |||
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== Interview mit Hans-Heinrich Müller == | |||
2003 wurde Hans-Heinrich Müller vom Filmmuseum Düsseldorf zu seiner Zeit als Filmvorführer in den Düsseldorfer Kinos im Rahmen der Recherche für das Buch Vom Tanzsaal zum Filmtheater von Frau Dr. Lenk interviewt ([[Interview mit Hans-Heinrich Müller]]). Unter anderem sprach er über seine Zeit als Filmvorführer des Studio im Europa-Palast. | |||
* Interview: [https://www.universum-berlinerallee.de/medien-hzdhzt6d/video.php?v=Mueller-Interview-Europa-Palast-320x240.mp4 Hans-Heinrich Müller über das Studio im Europa-Palast] | |||
== Referenzen == | == Referenzen == | ||
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Aktuelle Version vom 1. März 2024, 21:56 Uhr
Der Europa-Palast befand sich im Defaka-Gebäude (Deutsches Familien-Kaufhaus) an der Graf-Adolf-Straße / Ecke Berliner-Allee, an welcher Stelle später Horten und Kaufhof waren. Im Europa-Palast befanden sich zwei Säle mit insgesamt über 1.980 Sitzplätzen. Der Europa-Palast wurde am 5.8.1964[1] geschlossen. Herr Hans-Heinrich Müller war von 1953 bis 1964 Filmvorführer im Studio des Europa-Palasts.
Großer Saal (1.760 Sitzplätze)
Für die Projektion dienten zwei Ernemann VII B Projektoren[2] mit 600m-Feuerschutztrommeln im Überblendbetrieb. Das Projektionslicht wurde durch Kohlenbogenlampen erzeugt.
Der Saal wurde wegen schwindener Besucherzahlen 1962 umgebaut, um durch weniger Sitzplätze mehr Beinfreiheit zu erreichen. Auf den Fotos ist der Saal des Europa-Palasts beim Umbau zu sehen.
Saal des Europa-Palasts (1962)
Saal des Europa-Palasts (1962)
Saal des Europa-Palasts (1962)
Bis 1953 waren zwei Ernemann VII B Projektoren als Links/Rechts-Maschinen im Einsatz. Projektionslicht wurde durch Kohlebogenlampen erzeugt.[2]
Vorführraum des Europa-Palast (1953)
1953 wurden die Projektoren durch zwei Ernemann X Projektoren ersetzt.[2]
Studio im Europa-Palast (220 Sitzplätze)
Das Studio wurde 11.12.1953[1][3] eröffnet, welches vom Kölner Architekten Hanns Koerfer entworfen wurde. Der Saal befand sich im ersten Stock des Europa-Palastes. Die Eröffnungsfeier hielt Ufa-Direktor Arno Hauke mit zahlreich geladenen Gästen. Der erste Film, der in diesem Kino vorgeführt wurde, war "Vom Winde verweht".
Jeden Sonntag lief eine Matinee-Vorstellung.[4] Prominente Gäste waren die Theater-Schauspielerin Elisabeth Flickenschildt und Theater-Schauspieler Gustaf Gründgens vom Düsseldorfer Schauspielhaus.[4]
"Das Studio ist von der Eingangshalle des Europa-Palastes, in der sich auch die Kasse befindet, über eine Wendeltreppe zu erreichen. Modern und kapriziös gestaltete Foyers leiten den Besucher zum Saaleingang. Der spatenförmig angelegte Zuschauerraum, mit silbergrauen Vorhängen (hinter denen sich die 3,20 X 9 m große Panorama-Bildwand verbirgt), schwarzen Wandpartien und violetten Hochpolstersesseln (Bähre, Springe), wirkt intim und behaglich. Surrealistisch anmutende Wandzeichnungen, eine kleine Seitenbühne und die indirekt beleuchtete Theaterdecke betonen den neuzeitlichen Studio-Charakter. Als besondere Attraktion wurde dem Studio eine Bar angegliedert, von der man - nur durch eine Glasscheibe vom eigentlichen Zuschauerraum getrennt - cocktail-schlürfend den Vorgängen auf der Leinwand folgen kann. Die kinotechnische Einrichtung, darunter zwei Ernemann VII-B-Projektoren mit Spezial-Lampenhäusern und einem Quante-Verstärker, lieferte UFA-Handel. Eigene Gasheizung und Klimaanlage sorgen für angenehme Temperatur. Die Leitung des Studios liegt in den Händen von Theaterleiter Wilhelm Busse, der auch dem 1760 Plätze fassenden Europa-Palast vorsteht."[3] Der neue Film 99/1953
Saal des Studio im Europa-Palasts (1962)
Saal des Studio im Europa-Palasts (1962)
Saal des Studio im Europa-Palasts (1962)
Saal des Studio im Europa-Palasts (1962)
Eingang zum Studio im Europa-Palasts (1962)
Für die Projektion dienten von 1953 bis 1961 zwei Ernemann VII B Projektoren mit Kohlebogenlampe.
Vorführraum des Studio im Europa-Palasts (1961)
Vorführraum des Studio im Europa-Palasts (1961)
Ab Mai 1961[5] wurden die Projektoren durch zwei Ernemann VIII Projektoren[2] mit Xenonlampen und 1800m-Feuerschutztrommeln ersetzt. Ton war Einkanal-Lichtton mit dem Röhrenverstärker Zeiss Ikon Dominar 598 u. 653. Ein Kino-Gong läutete den Filmbeginn ein. Der linke Projektor verfügte über einen Dia-Projektor. Die Automatisierung wurde durch Ernemat I mit Programmwalze realisiert.
Die Leinwand Ideal II hatte eine Größe von 6,2m x 2,6m.[5] Die Größenangaben zwischen Zeiss Ikon "Bild und Ton" Ausgabe 71/1964 und "Der neue Film 99/1953" sind widersprüchlich. Ich halte die Größenangaben von Zeiss Ikon "Bild und Ton" in Bezug der Saalgröße für realistischer.
Vorführraum des Studio im Europa-Palasts (1962)
Vorführraum des Studio im Europa-Palasts (1962)
Vorführraum des Studio im Europa-Palasts (1962)
Im Foyer des Studio-Kinos befanden sich zwei Sitzbereiche mit Polstersesseln und -sofas, einem großen abstrakten Wandgemälde mit dem Eiffelturm, einer Tänzerin und Pariser Brücken. Die Decke war elegant schwarz und weiß gestaltet und indirekt beleuchtet.[6]
Filme
Jahr 1953
| Vom Winde verweht[1] | Eröffnung des Studio im Europa-Palast |
Jahr 1955
| Liebe ist stärker[1] | Studio im Europa-Palast |
Interview mit Hans-Heinrich Müller
2003 wurde Hans-Heinrich Müller vom Filmmuseum Düsseldorf zu seiner Zeit als Filmvorführer in den Düsseldorfer Kinos im Rahmen der Recherche für das Buch Vom Tanzsaal zum Filmtheater von Frau Dr. Lenk interviewt (Interview mit Hans-Heinrich Müller). Unter anderem sprach er über seine Zeit als Filmvorführer des Studio im Europa-Palast.
Referenzen
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 Sabine Lenk - Vom Tanzsaal zum Filmtheater - Droste Verlag 2009
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 Kinowiki Rekonstruktion
- ↑ 3,0 3,1 Der neue Film 99/1953 - Verlagsgesellschaft Feldt & Co., Wiesbaden-Biebrich
- ↑ 4,0 4,1 Interview des Filmmuseum Düsseldorfs mit Hans-Heinrich Müller im Jahr 2003
- ↑ 5,0 5,1 Zeiss Ikon "Bild und Ton" - Heft 71 von September 1964 - Seite 490
- ↑ Foto des Studio-Kino DÜsseldorf unter https://www.filmportal.de/thema/kino-in-der-brd
