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Aus Universum Filmtheater
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Version vom 16. Oktober 2020, 22:31 Uhr

Dem ehemaligen Universum Filmtheater an der Berliner Allee 59 in Düsseldorf und dem Filmvorführer Hans-Heinrich Müller (†2009) soll diese Webseite in Würdigung und Erinnerung gewidmet sein.

Mein Name ist Thomas Wien und ich habe als 15-Jähriger in diesem Filmtheater unter Herrn Hans-Heinrich Müller das Filmvorführen gelernt, von seinem detailliertem Wissen über Kinotechnik profitiert und dort als Filmvorführer von 1986 bis 1998 gearbeitet.

Ich möchte hier unsere alltägliche Arbeit als Filmvorführer und die damalige analoge Technik speziell in diesem Filmtheater beschreiben und damit in Erinnerung halten. Die Arbeit wirkt sicherlich im Gegensatz zur heutigen Digitaltechnik umständlich und aufwendig. Es war damals der Stand der Technik. Ich persönlich finde, dass die heutige digitale Projektionstechnik der analogen Projektionstechnik bei weitem überlegen ist. Aber gerade diese analoge mechanische Projektionstechnik hat meine Faszination für die Projektionstechnik entfacht. Ich glaube nicht, dass diese Faszination in gleicher Weise heute bei einer digitalen Projektionstechnik entstehen könnte, wäre ich noch einmal ein 15 jähriger Junge.

Historie

  • Erbaut wurde das Universum vermutlich in den 1950er Jahren mit ca. 530 Sitzplätzen
  • In den 1970er Jahren kamen die kleine Kinosäle Star und Comet hinzu
  • Später wurde dann auch das Berolina Kino an der Berliner Allee 46 von den Filmvorführern des Universum mit betreut

Kinotechnik

Projektoren

Filmteller

  • Der Film lag - wie in allen anderen Düsseldorfer Kinos - auf horizontalen Kinoton-Filmtellern mit Makeup-Table. Universum und Berolina waren die einzigen Kinos, in welchen Endlosteller der Firma Cinemeccanica und später der Firma Kinoton als Pilottest eingesetzt wurden.

Arbeit der Filmvorführer

  • Einschalten und Überprüfen der Notbeleuchtung
  • Wechsel von Saal- und Bühnenbeleuchtung
  • Zusammenstellen der Hauptfilme mit Aktmarkierungen und Automatikfolien
  • Zusammenstellen der Werbefilme nach Vorgabe der Werbefilmdisposition
  • Verwenden von Nass- und Trocken-Filmklebepressen
  • Wartungsarbeiten wie Ölwechsel, Lampenwechsel, Reinigen der Umlenkrollen, Tonjustierung
  • Setzen der Buchstaben der Außenanzeigen, wenn Dekorateur im Urlaub war
  • Kulturfilm bei "Prädikat wertvoll"

Tontechnik

  • Der Projektor der Ernemann X verfügte über einen Magnettonteil und einen Lichttonteil
  • Als Übertragung zwischen Verstärker und Lautsprecher kamen 100V-Transformatoren zum Einsatz, später wurden Lautsprecherleitungen mit hohem Querschnitt verlegt
  • Verstärker der Firma KTV
  • Tonsysteme waren Mono, Stereo und Vierkanal mit Surround
  • Als Dolby-Prozessoren waren CP50 und später CP55 mit Dolby SR im Einsatz
  • Lautsprecher mit Schweinsledermembran
  • Lautstärkeregelung im Saal
  • Einlassmusik
  • Kino-Gong
  • Einmessung von Vierkanalton
  • Themen: Rauschunterdrückung

Leinwände

  • Im Universum war eine perforierte Leinwand eingebaut
  • Im Star und Comet wurden mit Rückprojektionsscheiben gearbeitet und später wurden sie aufgrund der Direktprojektion durch perforierte Leinwände ersetzt
  • Im Berolina war eine perforierte Silberleinwand eingebaut

Bühne

  • Hauptvorhänge und Hintervorhänge und deren Seilsysteme
  • Kaschierung und deren Seilsysteme für die verschiedenen Bildformate

Beleuchtung

  • Akkubetriebene Notbeleuchtung in allen Sälen
  • Panikbeleuchtung
  • Putzbeleuchtung
  • Saalbeleuchtung und Bühnenbeleuchtung
  • Saaldimmer mit Spindel, später elektronischer Dimmer und als Pilotprojekt die Dimmung von Leuchtstofflampen im Deckenbereich im Universum-Saal

Lüftungstechnik

  • Be- und Entlüftung
  • Heizung

Kinoorganisation

Theaterleitung

Kasse

Einlass

Verkauf

Dekoration

Reinigung

Elektrotechnik

Filmdisposition

Besonderheiten

Kinokatzen

Hochspannungsanschluss

Frequenzgesteuerte Uhr