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Aus Universum Filmtheater
Eingangsbereich (1985)
Unteres Foyer (1989)
Projektor im Vorführraum (1992)
Saal (1992)

Dem ehemaligen Universum Filmtheater an der Berliner Allee 59 in Düsseldorf und dem Filmvorführer Hans-Heinrich Müller (†2009) soll diese Webseite in Würdigung und Erinnerung gewidmet sein.

Mein Name ist Thomas Wien und ich habe als 15-Jähriger in diesem Filmtheater unter Herrn Hans-Heinrich Müller das Filmvorführen gelernt, von seinem detailliertem Wissen über Kinotechnik profitiert und dort als Filmvorführer von 1986 bis 1998 gearbeitet.

Ich möchte hier unsere alltägliche Arbeit als Filmvorführer und die damalige mechanische Technik speziell in diesem Filmtheater beschreiben und damit in Erinnerung halten. Die Arbeit wirkt sicherlich im Gegensatz zur heutigen Digitaltechnik umständlich und aufwendig. Es war damals der Stand der Technik. Ich persönlich finde, dass die heutige digitale Projektionstechnik der analogen Projektionstechnik bei weitem überlegen ist. Aber gerade die analoge und mechanische Projektionstechnik hat meine Faszination für die Projektionstechnik entfacht. Ich glaube nicht, dass diese Faszination in gleicher Weise heute bei einer digitalen Projektionstechnik entstehen könnte, wäre ich noch einmal ein 15 jähriger Jugendlicher.

Historie

  • Das Universum Filmtheater wurde im Oktober 1955 Jahren mit ca. 596 Sitzplätzen unter UFA-Direktor Arno Hauke eröffnet
  • Architekten waren Dipl.-Ing. Gerd Lichtenhahn und Dipl.-Ing. Hans Klüppelberg, Hannover
  • Bauleitung hatte UFA-Architekt Gisbier, Düsseldorf
  • Im selben Gebäude befand sich damals in den Büroetagen das Ufa-Haus
  • In den 1970er Jahren kamen die kleine Kinosäle Star und Comet hinzu
  • Später wurde dann auch das Kino Berolina an der Berliner Allee 46 von den Filmvorführern des Universum mit betreut
  • 1992 wurden umfangreiche Modernisierungsmassnahmen durchgeführt (siehe Modernisierung 1992)
  • 1999 wurde das Kino geschlossen

Mehr zur Historie unter Universum Filmtheater

Kinotechnik

Projektoren

Filmteller

  • Der Film lag - wie in allen anderen Düsseldorfer Kinos - auf horizontalen Kinoton-Filmtellern mit Makeup-Table. Universum und Berolina waren die einzigen Kinos, in welchen Endlosteller der Firma Cinemeccanica und später der Firma Kinoton als Pilottest eingesetzt wurden.
  • Filmkerne (auch Bobbies genannt) aus Holz zum Andrücken auf dem Makeup-Table
  • Umroller

Arbeit der Filmvorführer

  • Einschalten und Überprüfen der Notbeleuchtung
  • Wechsel von Saal- und Bühnenbeleuchtung
  • Zusammenstellen der Hauptfilme mit Aktmarkierungen und Automatikfolien
  • Zusammenstellen der Werbefilme nach Vorgabe der Werbefilmdisposition
  • Verwenden von Nass- und Trocken-Filmklebepressen
  • Wartungsarbeiten wie Ölwechsel, Lampenwechsel, Reinigen der Umlenkrollen, Tonjustierung
  • Setzen der Buchstaben der Außenanzeigen, wenn Dekorateur im Urlaub war
  • Kulturfilm bei "Prädikat wertvoll". Filme mit "Prädikat wertvoll" waren hinsichtlich der Vergnügungssteuer vergünstigt
  • Reinigen der Bildbahn mit Blasebalk, Pinsel und Staubtuch

Tontechnik

Leinwände

  • Im Universum war eine perforierte Leinwand eingebaut
  • Im Star wurde mit Rückprojektionsscheiben gearbeitet, im Comet mit Umlenkspiegeln (Oberflächenspiegel) und später wurden sie aufgrund der Direktprojektion durch perforierte Leinwände ersetzt
  • Im Berolina war eine perforierte Silberleinwand eingebaut

Bühne

  • Hauptvorhänge und Hintervorhänge und deren Seilzugmaschinen
  • Kaschierung und deren Seilsysteme für die verschiedenen Bildformate

Beleuchtung

  • Akkubetriebene Notbeleuchtung in allen Sälen
  • Panikbeleuchtung
  • Putzbeleuchtung
  • Saalbeleuchtung und Bühnenbeleuchtung
  • Sitzreihenbeleuchtung
  • Trittleistenbeleuchtung
  • Saalverdunkler mit Spindel, später elektronischer Dimmer und als Pilotprojekt die elektronische Dimmung von Leuchtstofflampen im Deckenbereich im Universum-Saal

Lüftungstechnik

  • Be- und Entlüftung
  • Heizung

Notausgänge

Kinoorganisation

Theaterleitung

Kasse

Einlass

Verkauf

Dekoration

Reinigung

Elektrotechnik

Filmdisposition

Besonderheiten

Kinokatzen

Hochspannungsanschluss

Frequenzgesteuerte Uhr

Im Aufenthaltsraum gab es eine sogenannte Hauptuhr, die durch die Netzfrequenz von 50Hz synchron gehalten wurde. Die Zeit wurde an die sogenannten Nebenuhren neben der Kasse und in den Vorführraum getaktet.