Modernisierung 1992
1992 wurde größere Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen der Vorführräume und Säle von Universum, Star und Comet durchgeführt.
Umbau von Spiegelprojektion zur Direktprojektion
Die Spiegelprojektion von Star und Comet wurde in Direktprojektionen umgebaut. Dabei wurde der Vorführraum von Star komplett verlegt und der alte Vorführraum flächenmäßig zum Saal vergrößert.
Beide Säle von Star und Comet wurden komplett umgebaut. Die Deckenverkleidung vom Comet bestehend aus einem Röhrensystem, welches in den 1976er Jahren modern war, wurde ausgebaut. Die Wandbespannungen, Bühnenvorhänge, Lautsprecher, Lampen und Sitze wurden ausgebaut und erneuert.
Matrixsteuerung
Die Programmautomatisierung von Ernemat I (Universum) und Ernemat III (Star und Comet) wurden durch eine Matrix-Automatisierung der Fa. Kinoton ersetzt.
Tonanlage
Die Tonanlage im Universum-Filmtheater bestand aus Siemens-Tonverstärkern, welchen am Ausgang das Signal über einen Transformator auf 100V hoch transformierte. Durch eine höhere Spannung werden bei gleicher Leistung die Ströme geringer, so dass für die elektrischen Leiter normale Durchmesser genügen. An den Lautsprechern waren dann Transformatoren, die die 100V wieder herunter transformierte. So konnte das Verstärkersignal über lange elektrische Leitungen verlustfrei zu übertragen. Dennoch gibt es Verluste durch das Transformieren der Spannungen. Dennoch war die Tonqualität im Universum sehr gut, was auch an dem Basslautsprecher mit der Schweinsledermebran lag.
Im Rahmen der Modernisierung wurden die Siemens-100V-Tonverstärker durch Dynacord-Verstärker ersetzt. Damit die elektrische Leistung ohne 100V-Transformatoren verlustfrei übertragen werden konnte, mussten die Leitungsquerschnitte deutlich vergrößert werden mussten. Alle Lautsprecherleitungen wurden gegen 10mm²-Kupferleitungen ersetzt, was sicherlich eine teure Angelegenheit war. Die Bühnenlautsprecher wurden ebenfalls alle ersetzt und leider auch der Basslautsprecher mit der Schweinsledermembran. Das war leider meines Erachtens ein Nachteil für die Tonqualität. Der vorher satte Basston war nun ein harter Basston geworden.
Abbau des Dia-Ernemat und des Nadeltongeräts
Aus Platzgründen wurde der Diaprojektor, welcher direkt am Projektor Ernemann X im Universum Filmtheater angebracht, abgebaut, da links neben dem Projektor nun die neuen Matrixsteuerung installiert wurde, an der Stelle, wo vorher das Nadeltongerät mit zwei Plattentellern stand.
Saal des Universum Filmtheaters
Im Saal des Universum Filmtheaters wurde der Hauptvorhang erneuert und die Wände und Säulen gestrichen. Der Vorhang und die Wände waren nun in einem Rot-Orange. Die schwarzen Säulen wurden weiß gestrichen.
Beim Blick oberhalb des Hauptvorhangs konnte man noch den alten Vorhangstoff in orange sehe und im Vergleich dazu den neuen Hauptvorhang in rot-orange.
Elektronischer Saalverdunkler
Der alte Spindel-Saalverdunkler wurde durch einen elektronischen Saalverdunkler ersetzt. Neben der Saal- und Bühnenbeleuchtung gab es eine lange Zeit nicht mehr aktive Deckenbeleuchtung, die an den oberen Lamellen entlang verlief. Die alten Glühlampenscheinwerfer wurde durch Leuchtstofflampen ersetzt und sollten durch den elektronischen Triac-Leistungsregeler gedimmt werden. Ich erinnere mich noch an die Diskussionen darüber, die Herr Müller, ein Elektriker und ich darüber führten, dass eine Leistungsregelung von Leuchtstofflampen so nicht möglich sein kann. Dennoch wurde dieser Plan umgesetzt und das Ergebnis war nicht besonders zufrieden stellend. Denn eine Leuchtstofflampe benötigt eine Mindestspannung und einen Zündvorgang. Somit kann eine Leuchtstofflampe nicht über den gesamten Dimmbereich linear gedimmt werden. Im unteren Dimmbereich wird es anfangs dunkel bleiben, dann durch den Zündvorhang schlagartig hell und dann erst wieder abschwächen. Danach kann eine Leuchtstofflampe relativ linear gedimmt werden. Da ein Saal recht dunkel ist, wirkte somit die schlagartige Helligkeit im unteren Dimmbereich beim Zünden der Leuchtstofflampen unangenehm. Die Farbtemperatur lag im Kaltweißbereich, was im Gegensatz zu den Glühlampen sehr weiß und kalt wirkte.
Die Idee war gut, aber das Ergebnis meines Erachtens nicht brauchbar. Daher habe ich diese Deckenbeleuchtung während meiner Dienstzeiten nicht verwendet.