Ernemann X

Aus Universum Filmtheater

Ernemann X

Die Ernemann X wurde zwischen 1950 und 1975 von der Firma Zeiss Ikon gebaut. Sie war ein modularer Projektor, welcher zum Beispiel durch Diaprojektoren und Magnetonteile erweitert werden konnte.

Ernemann X im Vorführraum des Universum Filmtheaters (1992) (Aufnahme Thomas Wien)

Antrieb

Als Antriebsmotor wird ein Dreiphasen-Synchronmotor verwendet, der bei Netzfrequenz immer mit derselben Umdrehung pro Minute läuft und somit keinen Schlupf aufweist. Ein Asynchronmotor würde unter einer höheren Belastung langsamer werden, was ansonsten zum Leiern oder Verändern der Tonwiedergabe führen würde. Daher sind Asynchronmotoren für einen Filmprojektor weniger geeignet. Da der Synchronmotor aber nicht synchron anlaufen kann, wird er durch eine Schützschaltung asynchron gestartet und nach einer Verzögerung von ca. 2 Sekunden, welche durch einen Quecksilberschalter im rechten Einschub des Projektors realisiert wird, auf synchron geschaltet.

Der Antriebsmotor der Ernemann X sitzt hinter der oberen Feuerschutztrommel und überträgt über ein Gummikreuz die Drehung auf eine Königswelle, die vertikal durch den gesamten Projektorkopf verläuft. Über diese Königswelle werden über Zahnräder die Vorwickel- und Nachwickeltrommel, das Malterserkreuzgetriebe, die Ölpumpe und die Aufwickelfriktion der unteren Feuerschutztrommel angetrieben. Auf der Achse des Antriebsmotors sitzt ein Schaufelrad, welches durch die Drehung die warme Luft aus dem Blendengehäuse heraus befördert.

Im Projektorkopf befindet sich eine Ölwanne aus welcher eine durch die Königswelle angetriebene Ölpumpe, das Öl in den oberen Teil des Projektorkopfs befördert, dort durch einen Ölfilter pumpt. Im oberen Ölsichtfenster kann der Filmvorführer überprüfen, dass das Öl durch den Projektor läuft. Dann läuft das Öl über ein Röhrchen auf das teils offene Malterserkreuzegetriebe, um permanent die Reibung des Getriebes zu reduzieren.

Steuerung

  • Quecksilberschalter für Verzögerung bis Motor in Synchronbetrieb schaltet
  • Einschübe mit Messerkontakten

Lampenhaus

  • Magisches Auge
  • Einsteller für Lampenstromstärke
  • Spiegeleinstellung
  • Shunt
  • Amperémeter für Lampenstrom
  • Zündgerät
  • Teslaspule
  • Lampenhausklappe mit Spiegel zur Lichtumlenkung zum Diaprojektor
  • Zündknopf

Magnettonteil

  • Magnettonteil
  • Bremsrollen
  • Schlaufen
  • Schwungmasse

Vor der Bildbühne

  • Vorwickeltrommel

Bildbühne

  • Protektor
  • Wasserkühlung
  • Luftkühlung
  • Pilotlampe
  • Öffner für Bildbühne
  • Bildfenster
  • Seitliche Bildberuhigung
  • Schlitten mit Samt oder Teflonstreifen
  • Andruckkufen
  • Blende im Blendengehäuse mit Sichtscheibe
  • Bildstrichverstellung

Objektivrevolver

  • Objektivrevolver
  • Scharfsteller
  • Anamorphot
  • Brennweite

Nach der Bildbühne

  • Malteserkreuzgetriebe

Lichttonteil

  • Nachwickeltrommel
  • Ausgleichsrollen
  • Bremsrollen
  • Andruckrollen
  • Tonlampe
  • Tonoptik
  • Tonspalt
  • Solarzelle, früher Photozelle

Spulen

  • Feuerschutztrommeln
  • Abwickel- und Aufwickelfriktion
  • Spulengröße mit maximal 1800m-Spulen

Lichtton-Vorverstärker

Projektorfuß

  • Anschlüsse im Projektorfuß