Ernemat: Unterschied zwischen den Versionen
Thwien (Diskussion | Beiträge) |
Thwien (Diskussion | Beiträge) |
||
(4 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
Der Ernemat war eine Automatisierungslösung von Zeiss Ikon. Die Automatisierungen steuerten die Saalverdunkler, die Vorhangssysteme, den Kinogong, die Diavorführung, die Bild- und Tonformate, die Filmprojektoren, die Bildklappen und die Xenonlampen. Bei Überblendbetrieb konnte auch die Überblendung automatisch gesteuert werden. Durch Metallfolien auf dem Filmstreifen wurde über einen induktiven Abtaster ein Impuls an die Automatiksteuerung übermittel, die dann z.B. das Ende einer Vorstellung einleitete. | Der Ernemat war eine Automatisierungslösung von Zeiss Ikon. Die Automatisierungen steuerten die Saalverdunkler, die Vorhangssysteme, den Kinogong, die Diavorführung, die Bild- und Tonformate, die vertikale und horizontale Leinwand-Kaschierung, die Einlassmusik, die Filmprojektoren, die Bildklappen und die Xenonlampen. Bei Überblendbetrieb konnte auch die Überblendung automatisch gesteuert werden. Durch Metallfolien auf dem Filmstreifen wurde über einen induktiven Abtaster ein Impuls an die Automatiksteuerung übermittel, die dann z.B. das Ende einer Vorstellung einleitete. | ||
== Ernemat I == | == Ernemat I == | ||
Zeile 14: | Zeile 14: | ||
Auf der Programmwalze befanden sich 25 Spuren, in welchen Kunststoffreiter, die mit einer Innensechskantschraube befestigt waren, so versetzt werden, dass in Zeitrichtung Funktionen aktiviert werden konnten. Es gab kurze und lange Reiter. Die Reiter konnte in jeder Spur links oder rechts der Spur angebracht werden, so dass jede Spur zwei Funktionen steuern konnten. | Auf der Programmwalze befanden sich 25 Spuren, in welchen Kunststoffreiter, die mit einer Innensechskantschraube befestigt waren, so versetzt werden, dass in Zeitrichtung Funktionen aktiviert werden konnten. Es gab kurze und lange Reiter. Die Reiter konnte in jeder Spur links oder rechts der Spur angebracht werden, so dass jede Spur zwei Funktionen steuern konnten. | ||
Die Projektionsautomatik ''Ernemat I'' der Firma Zeiss Ikon bestand aus einer großen Programmwalze mit 25 Spuren und beliebig vielen Reitern. Jede Spur hatte zwei programmierbare Funktionen, so dass maximal 50 verschiedene Funktionen gesteuert werden konnten. | |||
Im [[Universum Filmtheater]] wurde durch die ''Ernemat I'' die drei Bühnenvorhänge (der Hauptvorhang, dann direkt vor der Leinwand ein Bühnenvorhang und ein Effektvorhang), die vertikale und horizontale Leinwandkaschierung, die Saal- und Bühnenbeleuchtung, die Tonquelle (Lichtton, Einlassmusik), der Projektorantrieb, die Bildklappe, der Objektivrevolver und der Gleichrichter der Xenonlampe gesteuert. | |||
Die Automatikwalze braucht, um ein bestimmtes Programm zu starten, entweder einen manuellen Impuls oder einen Impuls durch einen induktiven Abtaster, welcher einen elektrischen Kontakt schließt, wenn eine Metallfolie auf dem Film an diesen Abtaster vorbei läuft. Somit kann durch die Folie zum Beispiel das Ende der Werbung oder des Hauptfilms ausgelöst werden. Dieser Abtaster befand sich bei dem [[Ernemann X|ErnemannX-Projektor]] im Universum Filmtheater vor der Vorwickeltrommel. | |||
Bis [[Modernisierung_1992|1992]] wurde im Universum Filmtheater zur Steuerung die ''Ernemat I'' eingesetzt. Danach wurde sie durch eine [[Matrix]] abgelöst. | |||
== Ernemat III == | == Ernemat III == | ||
Der Ernemat III kam bis 1992 in den Vorführräumen [[Star im Universum Filmtheater|Star]] und [[Comet im Universum Filmtheater|Comet]] zum Einsatz. Im [[Berolina Filmtheater]] blieb sie bis zur Schließung die Automatiksteuerung. | Der Ernemat III kam bis 1992 in den Vorführräumen [[Star im Universum Filmtheater|Star]] und [[Comet im Universum Filmtheater|Comet]] zum Einsatz. Im [[Berolina Filmtheater]] blieb sie bis zur Schließung die Automatiksteuerung. | ||
Die in der Ernemat I verwendete große Walze war bei der Ernemat III nicht mehr notwendig, sondern wurde durch mehrere kleine Walzen ersetzt. | |||
Die ''Ernemat III'' war die modernere und kleinere Version des ''Ernemat I'' und wurde bei uns in den Vorführräumen des [[Star_im_Universum_Filmtheater|Star]], [[Comet_im_Universum_Filmtheater|Comet]] und [[Berolina_Filmtheater|Berolina]] eingesetzt. Im Rahmen der [[Modernisierung 1992]] wurden in den Vorführräumen von ''Star'' und ''Comet'' die ''Ernemat III'' durch eine Matrix ersetzt. Im ''Berolina'' war die ''Ernemat III'' bis zu deren Schließung im Einsatz. | |||
Die große Programmwalze des ''Ernemat I'' wurde durch drei kleine Walzen ersetzt, die durch den Vorführer nicht mehr programmiert werden mussten. Diese Walzen waren versteckt in einem Gehäuse neben der Programmwahl des ''Ernemat III''. Auf diesen Walzen wurden keine Reiter mehr verwendet, sondern die verdrehbaren Scheiben besaßen Erhebungen und Vertiefungen. | |||
Genau wie die ''Ernemat I'' wurde die ''Ernemat III'' verwendet um den Bühnenvorhang, die vertikale und horizontale Leinwandkaschierung, die Saal- und Bühnenbeleuchtung, die Tonquelle (Lichtton, Einlassmusik), den Projektorantrieb, die Bildklappe, den Objektivrevolver und den Gleichrichter der Xenonlampe zu steuern. |
Aktuelle Version vom 28. Juni 2022, 20:13 Uhr
Der Ernemat war eine Automatisierungslösung von Zeiss Ikon. Die Automatisierungen steuerten die Saalverdunkler, die Vorhangssysteme, den Kinogong, die Diavorführung, die Bild- und Tonformate, die vertikale und horizontale Leinwand-Kaschierung, die Einlassmusik, die Filmprojektoren, die Bildklappen und die Xenonlampen. Bei Überblendbetrieb konnte auch die Überblendung automatisch gesteuert werden. Durch Metallfolien auf dem Filmstreifen wurde über einen induktiven Abtaster ein Impuls an die Automatiksteuerung übermittel, die dann z.B. das Ende einer Vorstellung einleitete.
Ernemat I
Im Universum Filmtheater kam bis 1992 Ernemat I zum Einsatz, die aus einer großen Programmiertrommel bestand.
Als im Vorführraum des Universum Filmtheaters zwei Projektoren der Ernemann X im Überblendbetrieb liefen, konnte der Hauptfilm mit jeweils zwei 1.800m-Spulen ca. alle 60 Minuten durch den Ernemat I automatisch überblenden.
Die Programmwalze dreht sich mit einer konstanten Geschwindigkeit.
Auf der Programmwalze befanden sich 25 Spuren, in welchen Kunststoffreiter, die mit einer Innensechskantschraube befestigt waren, so versetzt werden, dass in Zeitrichtung Funktionen aktiviert werden konnten. Es gab kurze und lange Reiter. Die Reiter konnte in jeder Spur links oder rechts der Spur angebracht werden, so dass jede Spur zwei Funktionen steuern konnten.
Die Projektionsautomatik Ernemat I der Firma Zeiss Ikon bestand aus einer großen Programmwalze mit 25 Spuren und beliebig vielen Reitern. Jede Spur hatte zwei programmierbare Funktionen, so dass maximal 50 verschiedene Funktionen gesteuert werden konnten.
Im Universum Filmtheater wurde durch die Ernemat I die drei Bühnenvorhänge (der Hauptvorhang, dann direkt vor der Leinwand ein Bühnenvorhang und ein Effektvorhang), die vertikale und horizontale Leinwandkaschierung, die Saal- und Bühnenbeleuchtung, die Tonquelle (Lichtton, Einlassmusik), der Projektorantrieb, die Bildklappe, der Objektivrevolver und der Gleichrichter der Xenonlampe gesteuert.
Die Automatikwalze braucht, um ein bestimmtes Programm zu starten, entweder einen manuellen Impuls oder einen Impuls durch einen induktiven Abtaster, welcher einen elektrischen Kontakt schließt, wenn eine Metallfolie auf dem Film an diesen Abtaster vorbei läuft. Somit kann durch die Folie zum Beispiel das Ende der Werbung oder des Hauptfilms ausgelöst werden. Dieser Abtaster befand sich bei dem ErnemannX-Projektor im Universum Filmtheater vor der Vorwickeltrommel.
Bis 1992 wurde im Universum Filmtheater zur Steuerung die Ernemat I eingesetzt. Danach wurde sie durch eine Matrix abgelöst.
Ernemat III
Der Ernemat III kam bis 1992 in den Vorführräumen Star und Comet zum Einsatz. Im Berolina Filmtheater blieb sie bis zur Schließung die Automatiksteuerung.
Die in der Ernemat I verwendete große Walze war bei der Ernemat III nicht mehr notwendig, sondern wurde durch mehrere kleine Walzen ersetzt.
Die Ernemat III war die modernere und kleinere Version des Ernemat I und wurde bei uns in den Vorführräumen des Star, Comet und Berolina eingesetzt. Im Rahmen der Modernisierung 1992 wurden in den Vorführräumen von Star und Comet die Ernemat III durch eine Matrix ersetzt. Im Berolina war die Ernemat III bis zu deren Schließung im Einsatz.
Die große Programmwalze des Ernemat I wurde durch drei kleine Walzen ersetzt, die durch den Vorführer nicht mehr programmiert werden mussten. Diese Walzen waren versteckt in einem Gehäuse neben der Programmwahl des Ernemat III. Auf diesen Walzen wurden keine Reiter mehr verwendet, sondern die verdrehbaren Scheiben besaßen Erhebungen und Vertiefungen.
Genau wie die Ernemat I wurde die Ernemat III verwendet um den Bühnenvorhang, die vertikale und horizontale Leinwandkaschierung, die Saal- und Bühnenbeleuchtung, die Tonquelle (Lichtton, Einlassmusik), den Projektorantrieb, die Bildklappe, den Objektivrevolver und den Gleichrichter der Xenonlampe zu steuern.