Comet im Universum Filmtheater

Aus Universum Filmtheater
Projektor Ernemann IX (1989)
Projektor Ernemann IX (1989)

Das Comet Kino wurde am 3.12.1976 mit dem Film Balduin, der Schrecken von Saint-Tropez in den ehemaligen Räumlichkeiten des Theater an der Berliner Allee - Düsseldorf eröffnet und hatte 70 Sitzplätze.[1]

Der Projektor war eine Ernemann IX mit einem Kinoton-Lampenhaus mit einem horizontalem 1000W Xenonkolben und IREM-Gleichrichter. Über einen Revolverkopf konnten Filme im Format 1:1,66 (Normal), 1:1,85 (Breitwand) und 1:2,35 (CinemaScope) gezeigt werden. Die Projektion erfolgte über zwei Projektionsspiegel. Der Film lag auf zwei Normaltellern und einem Cinemeccanica-Endlosteller. Tonanlage war ein Zeiss Ikon KTV Verstärker für Einkanal-Lichtton.

Spiegelprojektion

Spiegelprojektion im Comet Kino (1976 bis 1992)
Oberflächenspiegel (links), normaler Spiegel (rechts)
Geometrische Bestimmung der Winkel der Projektionsspiegel

Als Projektionsspiegel wurden Oberflächenspiegel verwendet. Herkömmliche Spiegel würden bei schräg auffallendem Licht das projizierte Bild in seiner Qualität negativ beeinflussen, weil ein Teil des Lichtstrahls durch die Spiegelfläche und ein Teil durch die Glasoberfläche reflektiert würde. Auch würde durch einen normalen Spiegel die Lichtsstärke und Farbqualität reduziert. Diese Effekte sind umso größer umso näher der Projektionsspiegel sich im Projektionskegel befindet und um so größer der Winkel eines Projektionsspiegels ist. Die Winkel der beiden Projektionsspiegel zueinander kann geometrisch durch kreuzende Linien bestimmt werden. Der Nachteil von Oberflächenspiegeln ist, dass sie empfindlicher hinsichtlich Verkratzen und bei der Reinigung sind.

Das beste Projektionsergebnis erhält man immer bei einer Direktprojektion, in welcher der Projektor genau in der optischen Achse zur Leinwand aufgebaut ist. Das ist aber oft nicht möglich, da sich im Saal die Publikumsebene befindet. So ist die häufigste Projektionsart die Abwärtsprojektion von oben nach unten auf eine Leinwand. Durch die Abwärtsprojektion entsteht ein trapezförmiges Bild, welches unten breiter als oben ist. Auch im Comet entstand durch den oberen Spiegel eine Abwärtsprojektion mit ebensolchem Trapez. Um das unerwünschte Trapez zu beseitigen, wurde der Projektor im Comet leicht nach hinten geneigt. Das führte im Grunde zu einer Aufwärtsprojektion, bei welcher das trapezförmige Bild oben breiter als unten ist. Die beiden gegenseitigen Trapezbildungen heben sich somit mit dem leicht nach oben geneigten Projektor nahezu auf, so dass das Bild nicht trapezförmig, sondern rechtwinklig projiziert wurde.

Die Aufwärts- oder Abwärtsprojektion hat auch den Nachteil, dass die Schärfenebene des projizierten Bilds nicht genau auf der Leinwandebene liegt. Dieser Nachteil wurde durch die oben genannte Konstruktion ebenfalls korrigiert.

Mit dieser Spiegelkonstruktion bestehend aus Oberflächenspiegeln, der leichten Neigung des Projektors und dem Kinoton-Lampenhaus mit einem horizontalen Xenonkolben von 1000W war die Bildqualität im Comet verhältnismäßig gut.

Modernisierung 1992

1992 wurde durch die Modernisierung der Projektor im Vorführraum nach oben auf ein Podest gesetzt, um eine Direktprojektion zu ermöglichen. Der Projektor wurde gegen eine FP30 mit Kinoton-Lampenhaus (horizontaler 1000W Xenonkolben) ausgetauscht. Tonanlage blieb der Zeiss Ikon KTV Verstärker für Einkanal-Lichtton. Telleranlage blieben zwei Normalteller und ein Endlosteller.

Der Revolverkopf an der FP30 fasste zwei Objektive. Es konnten Filme im Format 1:1,85 (Breitwand) und 1:2,35 (CinemaScope) gezeigt werden. Filme im Format 1:1,66 (Normal) waren selten geworden, so dass kein drittes Objektiv mehr notwendig war. Der Anamorphot des alten Ernemann IX Projektors wurde auf den neuen Objektivrevolver übernommen.

Die Projektionssteuerung der Ernemat III wurde durch eine Matrix-Steuerung ersetzt.

Referenzen

  1. Sabine Lenk: "Vom Tanzsaal zum Filmtheater - Eine Kinogeschichte Düsseldorfs", herausgegeben vom Filmforum - Freundeskreis des Filmmuseums Düsseldorf e. V., Droste Verlag 2009