Comet im Universum Filmtheater: Unterschied zwischen den Versionen

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== Modernisierung 1992 ==
== Modernisierung 1992 ==


1992 wurde durch die Modernisierung der Projektor im Vorführraum nach oben auf ein Podest gesetzt, um eine Direktprojektion zu ermöglichen. Der Projektor wurde gegen eine FP30 mit Kinoton-Lampenhaus (horizontaler 1000W Xenonkolben) ausgetauscht. Tonanlage blieb der ''Zeiss Ikon KTV Verstärker'' für Einkanal-Lichtton. Telleranlage blieben zwei Normalteller und ein Endlosteller.
1992 wurde durch die [[Modernisierung_1992|Modernisierung]] der Projektor im Vorführraum nach oben auf ein Podest gesetzt, um eine Direktprojektion zu ermöglichen. Der Projektor wurde gegen eine FP30 mit Kinoton-Lampenhaus (horizontaler 1000W Xenonkolben) ausgetauscht. Tonanlage blieb der ''Zeiss Ikon KTV Verstärker'' für Einkanal-Lichtton. Telleranlage blieben zwei Normalteller und ein Endlosteller.


Der Revolverkopf an der FP30 fasste zwei Objektive. Es konnten Filme im Format 1:1,85 (Breitwand) und 1:2,35 (CinemaScope) gezeigt werden. Filme im Format 1:1,66 (Normal) waren selten geworden, so dass kein drittes Objektiv mehr notwendig war. Der Anamorphot des alten Ernemann IX Projektors wurde auf den neuen Objektivrevolver übernommen.
Der Revolverkopf an der FP30 fasste zwei Objektive. Es konnten Filme im Format 1:1,85 (Breitwand) und 1:2,35 (CinemaScope) gezeigt werden. Filme im Format 1:1,66 (Normal) waren selten geworden, so dass kein drittes Objektiv mehr notwendig war. Der Anamorphot des alten Ernemann IX Projektors wurde auf den neuen Objektivrevolver übernommen.

Version vom 13. Mai 2021, 09:32 Uhr

Projektor Ernemann IX (1989)
Projektor Ernemann IX (1989)

Das Comet Kino wurde am 3.12.1976 mit dem Film Balduin, der Schrecken von Saint-Tropez in den ehemaligen Räumlichkeiten des Theater an der Berliner Allee - Düsseldorf eröffnet und hatte 70 Sitzplätze.[1]

Der Projektor war eine Ernemann IX mit einem Kinoton-Lampenhaus mit einem horizontalem 1000W Xenonkolben und IREM-Gleichrichter. Über einen Revolverkopf konnten Filme im Format 1:1,66 (Normal), 1:1,85 (Breitwand) und 1:2,35 (CinemaScope) gezeigt werden. Die Projektion erfolgte über zwei Projektionsspiegel. Der Film lag auf zwei Normaltellern und einem Cinemeccanica-Endlosteller. Tonanlage war ein Zeiss Ikon KTV Verstärker für Einkanal-Lichtton.

Spiegelprojektion

Spiegelprojektion im Comet Kino (1976 bis 1992)
Oberflächenspiegel (links), normaler Spiegel (rechts)
Geometrische Bestimmung der Winkel der Projektionsspiegel

Als Projektionsspiegel wurden Oberflächenspiegel verwendet. Herkömmliche Spiegel würden bei schräg auffallendem Licht das projizierte Bild in seiner Qualität negativ beeinflussen, weil ein Teil des Lichtstrahls durch die Spiegelfläche und ein Teil durch die Glasoberfläche reflektiert würde. Auch würde durch einen normalen Spiegel die Lichtsstärke und Farbqualität reduziert. Diese Effekte sind umso größer umso näher der Projektionsspiegel sich im Projektionskegel befindet und um so größer der Winkel eines Projektionsspiegels ist. Die Winkel der beiden Projektionsspiegel zueinander kann geometrisch durch kreuzende Linien bestimmt werden. Der Nachteil von Oberflächenspiegeln ist, dass sie empfindlicher hinsichtlich Verkratzen und bei der Reinigung sind.

Das beste Projektionsergebnis erhält man immer bei einer Direktprojektion, in welcher der Projektor genau in der optischen Achse zur Leinwand aufgebaut ist. Das ist aber oft nicht möglich, da sich im Saal die Publikumsebene befindet. So ist die häufigste Projektionsart die Abwärtsprojektion von oben nach unten auf eine Leinwand. Durch die Abwärtsprojektion entsteht ein trapezförmiges Bild, welches unten breiter als oben ist. Auch im Comet entstand durch den oberen Spiegel eine Abwärtsprojektion mit ebensolchem Trapez. Um das unerwünschte Trapez zu beseitigen, wurde der Projektor im Comet leicht nach hinten geneigt. Das führte im Grunde zu einer Aufwärtsprojektion, bei welcher das trapezförmige Bild oben breiter als unten ist. Die beiden gegenseitigen Trapezbildungen heben sich somit mit dem leicht nach oben geneigten Projektor nahezu auf, so dass das Bild nicht trapezförmig, sondern rechtwinklig projiziert wurde.

Die Aufwärts- oder Abwärtsprojektion hat auch den Nachteil, dass die Schärfenebene des projizierten Bilds nicht genau auf der Leinwandebene liegt. Dieser Nachteil wurde durch die oben genannte Konstruktion ebenfalls korrigiert.

Mit dieser Spiegelkonstruktion bestehend aus Oberflächenspiegeln, der leichten Neigung des Projektors und dem Kinoton-Lampenhaus mit einem horizontalen Xenonkolben von 1000W war die Bildqualität im Comet verhältnismäßig gut.

Modernisierung 1992

1992 wurde durch die Modernisierung der Projektor im Vorführraum nach oben auf ein Podest gesetzt, um eine Direktprojektion zu ermöglichen. Der Projektor wurde gegen eine FP30 mit Kinoton-Lampenhaus (horizontaler 1000W Xenonkolben) ausgetauscht. Tonanlage blieb der Zeiss Ikon KTV Verstärker für Einkanal-Lichtton. Telleranlage blieben zwei Normalteller und ein Endlosteller.

Der Revolverkopf an der FP30 fasste zwei Objektive. Es konnten Filme im Format 1:1,85 (Breitwand) und 1:2,35 (CinemaScope) gezeigt werden. Filme im Format 1:1,66 (Normal) waren selten geworden, so dass kein drittes Objektiv mehr notwendig war. Der Anamorphot des alten Ernemann IX Projektors wurde auf den neuen Objektivrevolver übernommen.

Anekdoten

Mono Surround Sound System (MSSS)

Gäste interessierten sich nach 1992 mehr für die Technik der Kinos, vor allem die Tontechnik. Da aber auch nach den Modernisierungsmaßnahmen 1992 die Tonanlage von Zeiss Ikon KTV mit dem Einkanal-Lichtton (Mono) bestehen blieb, kam ich auf die Idee, nicht zu sagen, dass es sich um reines Mono handelt, sondern um Mono Surround Sound System (kurz "MSSS"). Und mit dieser Antwort waren die Gäste zufrieden. Der "Surround-Sound" kam ausschließlich durch die Schallreflektionen an den Wänden, wenn man glaubte, Ton auch von hinten zu hören. Dabei war der Sound des KTV-Mono-Verstärkers wirklich gut. Aber eben nur kein Stereo oder Vierkanalsystem. Vielleicht hätte man auch sagen können JMNSSS für Just Mono and No Surround Sound System, aber MSSS war einfacher. ;)

Haben Sie eine Leuchtstofflampe?

Es war noch vor den Modernisierungsarbeiten vor 1992 als ich an einem Wochenende Dienst hatte und einer der Kinobesitzer mit seiner Familie im Hause war, um sich einen Film anzuschauen. Nach der Vorstellung kam er zu mir zum Comet-Vorführraum und fragte, ob ich ihm eine Leuchtstofflampe geben könnte. Ich gab ihm eine Leuchtstofflampe, die wohl ca. 1m lang war, und er hielt diese an die Decke des Vorführraums und sagte: "Ja, dass passt". Gemeint war damit, dass er der Ansicht war, dass hier ohne Probleme ein Projektor unter die Decke passen würde, um eine Direktprojektion zu ermöglichen. Und er hatte Recht. :)

Klang der Comet-Türe

"Den Klang der Comet-Tür, die krachend ins Schloss fiel, wenn der letzte Besucher es endlich mit einem ungläubigen Lachen auf seinen engen Sitz geschafft hatte, werde ich nie vergessen." (Rüdiger Schmidt-Sodingen)[2]

Abfotografiertes Plakat

"Meine erste Erinnerung ans Universum hängt mit dem Film DAS AS DER ASSE zusammen, der 1983 monatelang im kleinen Comet lief - und dessen rotes Plakat von Jean Mascii mächtig Eindruck auf mich machte. Mein Vater musste es durchs Schaufenster abfotografieren – und ich, der ich noch nicht wusste, wie man an echte Kinoplakate kommt, ließ es dann bei Foto Söhn so vergrößern, dass es halbwegs A3 war." (Rüdiger Schmidt-Sodingen)[2]

Referenzen

  1. Sabine Lenk: "Vom Tanzsaal zum Filmtheater - Eine Kinogeschichte Düsseldorfs", herausgegeben vom Filmforum - Freundeskreis des Filmmuseums Düsseldorf e. V., Droste Verlag 2009
  2. 2,0 2,1 Quelle: https://www.astanielsen.net/blog/universum/